Kulturzentrum, Münster (DE)


Betreuung: Prof. Johannes Schilling | msa

Während meiner Bachelorvertiefung beschäftigte ich mich mit der Funktion von Sakralbauten und deren baukonstruktiver Umsetzung. Daraus entwickelte sich das anschließende Thema der Bachelorthesis mit der Fragestellung: „Sakralbau: Erleuchtung durch Raumkonstruktion?“.

Es sollte ein Gebäude entstehen, dass Menschen verschiedenster Kulturen, Traditionen, Religionen und Herkünften die Gelegenheit bietet, sich miteinander auszutauschen. Dies sollte durch eine besonders intelligente Anordnung des Baukörpers und seiner Räume begünstigt und gefördert werden, um in einer entspannten Atmosphäre sich und andere zu informieren. Schließlich sollte ein Haus der Freundschaften entstehen.

Um den Anforderungen gerecht zu werden, war ein ausgeklügeltes Raumprogramm zu entwickeln, welches sowohl ein großes Auditorium, Seminarräume, Ruhezonen, ein Café und vor allem Ausstellungsflächen und -räume nebst Nebenräumen beinhaltet. Dabei lag der Fokus darauf, großzügige, helle und multifunktional nutz- und veränderbare Räume zu schaffen. Für die Besucher und Nutzer sollte das Konzept leicht verständlich sein und eine schnelle Orientierung ermöglichen. Entwurfsgerecht wurde die Atmosphäre durch die Wahl besonderer Größen- und Lichtverhältnisse in Anlehnung an die, wie oben erwähnt, untersuchten Sakralbauten gelegt.

Bei der Formfindung versuchte ich mich an identitätsstiftenden Merkmalen und Eigenschaften sowie Objekten zu orientieren. Zu diesen erklärte ich symbolisch: Die menschliche Zelle = Gleichheit und Einheit des einzelnen Individuums; Sterne = Wegweiser, Ferne und Unendlichkeit; Blume = Schönheit und Vielfalt; Hand = Austausch, einander die Hand reichen, um Gemeinschaft zu fördern; die 5 Weltreligionen = Religionsaustausch und Verständigung. Bei der Illustration der Symbole stellte ich fest, dass diese Symbole mit der Zahl 5 verknüpft sind und ihre Glieder in die Ferne greifen und reichen. Somit setzte ich einen Mittelpunkt sowohl als Ausgangs- und Zugangspunkt fest und erweiterte diesen mit fünf Anbauten, die in die Umgebung hineinreichen. Der Bezug und Austausch vom Innenraum zum Außenraum sowie umgekehrt war mir dabei sehr wichtig, da er eine Transparenz und Offenheit erzeugt, welche die Einladung, Teil der Gemeinschaft zu werden, vermittelt.

Als Örtlichkeit wählte ich die Parklandschaft am Aasee, da diese eine besondere Ruhe und Harmonie, im doch noch zentralen Stadtraum, ausstrahlt. Die Besucher können somit von der Hektik unbelastet eintreten und am Kulturaustausch teilnehmen oder einfach eine Pause im Café genießen.
Kulturzentrum Münster